Der Schriftsteller Ingo Schulze schreibt in der Frankfurter Rundschau über ein Thema, um das auch das Buch „Mekkas der Moderne“ kreist: das Selbstbild einer Gesellschaft, die sich nicht auf einen religiösen oder royalistischen Konsens zurückziehen kann. Was aber hält eine solche Gesellschaft zusammen? Diese Frage wird materiell greifbar bei der Bebauung der Leerstelle im Herzen Berlins, wo einmal der „Palast der Republik“ stand. Ingo Schulze schreibt über das geplante Humboldt-Forum:
„Diese Attrappen sind ein grauenvoller Spiegel unseres Mangels an Eigensinn. – Sie sehen gut aus, wir belügen uns selbst. – Wir täuschen Tradition vor, die wir nicht haben, denn es ist ein Irrtum, zu glauben, dass man sie sich Weiterlesen