Von Rainer Maria Kiesow
Am Anfang war Bologna. Bologna »la dotta«, die Gelehrte. Die älteste Universität. Na ja, jedenfalls dann, wenn man das europäische Mittelalter als Beginn der universitären Zeitrechnung nimmt. Also: Bologna ist die älteste Universität, jedenfalls Europas, was auch immer Europa heißen mag. Paris und die Sorbonne lassen wir mal beiseite. So genau weiß man das eben nicht, und es kommt wie immer auf die Interpretation an: Wann zum Beispiel ist eine Universität eine Universität und nicht bloß, sagen wir, eine Schule? Wie dem auch sei, 1088 ist ein feines Datum, also: Bologna 1088, das ist der Anfang.
Am Anfang war Bologna. Bologna »la grassa«, die Fette. Spaghetti waren immer Spaghetti Bolognese. Irgendwelche Geschmacks- erweiterungen kamen später. Carbonara (nach Köhlerart), Vongole (Venusmuscheln), Puttanesca (nach Dirnenart). Am Anfang stand die Kinderart, Bolognese eben. In Bologna, woher die Bolognese kommt, ist Bolognese zwar eher ein Ragù, das zu allem möglichen gereicht wird, nur nicht zu Spaghetti, aber so ändern sich die Ge- bräuche, wenn Zeiten und Räume übersprungen werden. Seit der Zeit der Gastarbeiter essen Deutschlands Kinder Spaghetti Bolognese. Warum auch nicht. Wer Bologna sieht, ist schon in den Fleischtopf gefallen. Essen, Essen, Essen, und immer an den Esser denken – das ist das Motto der Stadt. Die Schinken hängen in den Fenstern, die Käse stapeln sich auf den Regalen und die Mortadella ist die beste, die es gibt. Eine Stadt, dem Fressen ergeben. Eine Stadt wie ein wunderbares, noch ein wenig blutiges Stück Fleisch. Zum Reinbeißen. Zum Niederknien. Bologna ist ein Mekka des Primärbedürfnisses des Menschen.
Am Anfang war Bologna. Die literarische Bibel der Moderne, die französische Enzyklopädie von Diderot und d’Alembert, widmet allerdings dem geografischen Bologna 1751 nur einen Satz: »Stadt Italiens, Hauptstadt Boloniens, am Ufer des Reno, verbunden mit dem Po über einen Kanal.« Am Anfang der Aufklärung stand nichts Geografisches, sondern etwas Geologisches: der Bologneser Stein, immerhin mehr als eine halbe Spalte bei Diderot. Kein Wunder. Aufklärung heißt bei den Franzosen lumières, das heißt Leuchten, Lampen. In der Umgebung von Bologna gibt es solche Lampen aus Stein. Ein Bologneser Schumacher hat die Leuchtkraft dieser merkwürdigen Steine als erster bemerkt, so sagt man. Das war Anfang des 17. Jahrhunderts. Ein Wunderstein, der einmal der Sonne ausgesetzt, nachts glühte, ohne warm zu werden. Ein natürlicher Lichtträger. Aufklärung aus Phosphor, entdeckt von einem Handwerker, der Alchimist war, mit Folgen bis heute.
Denn die Geschichte geht weiter, vom Bologneser Stein zum Barium, und damit vom Schumacher Vincenzo Casciarolo über Carl Wilhelm Scheele, Robert Bunsen, Marie Curie bis zu Otto Hahn. Wenn das kein Anfang ist. Der Anfang von Aufklärung, Experiment, Wissenschaft. Der Anfang der modernen Welt. Der Anfang vom Ende eben. Jedenfalls wenn man an Hiroshima denkt, dem Menetekel des Modernen schlechthin.
»Am Anfang war Bologna«. So ist im Oktober 2007 der Leitartikel einer umfangreichen Zeitungsbeilage »Bachelor, Master & MBA« betitelt. Der Anfang war 1999, heißt es dort. Es kommt, was kommen musste: die Bologna-Erklärung und der Bologna-Prozess. Damit ist nicht etwa ein Gerichtsverfahren wegen übler Nachrede gemeint, sondern die schöne, moderne, neue Welt der universitären Ausbildung. 1999 hockten die europäischen Bildungsminister in Bologna zusammen und unterschrieben die Bologna-Erklärung. Ein uniformes Studiensystem mit der Folge internationaler Vergleichbarkeit und Anerkennung universitärer Abschlüsse – darum ging es. Als ob es dem deutschen Diplomingenieur zuvor an internationalem Ruf ermangelt hätte.
Nun denn, von da an hieß es allerorten »Bologna, Bologna, Bologna – und immer an Bologna denken«. 2010 wird die Umstellung der Studiengänge in Deutschland abgeschlossen sein, wenn man einmal von den renitenten Medizinern und Juristen absieht mit ihren alten, auch noch mehrfachen Staatsexamina. Seit 2010 ist es endgültig so: gestrafftes Studium, einheitlicher Stoff, Praxisbezug, jüngere Absolventen, mehr Absolventen und dank Bachelor und Master zudem noch internationale Durchlässigkeit. Merkwürdig nur, dass heute weniger Studenten ins Ausland gehen als früher. Um etwa ein Jahr nach Bologna zu gehen, brauchte man früher kein modulares Punktesystem, sondern vor allem Zeit. Diese Zeit hat heute kaum noch ein Student. Vollgepackt ist der modular-molekulare Stundenplan. Gezüchtet aufs Erlernen des immergleichen Stoffs, hat der Lernende auf dem Weg zum Praxisturboarbeitnehmer für Abschweifungen keine Zeit mehr. Jeder Mensch soll studiert haben – nur wer backt dann das Brot?
Bologna als Stadt ist durch Bologna als Prozess weit in die Ferne gerückt. Erst beim teuer zu bezahlenden MBA, nur den angeblich Besten vorbehalten, geht es in die große weite Welt. Dem Thema Auslandsstudium ist die letzte Seite der Bologneser Zeitungsbeilage gewidmet. Man versteht nichts. Da werden eine »QS World MBA Tour« und eine »QS World Grad School Tour« vorgestellt, wobei nach der Vorstellung nur klar wird: In Deutschland wird zukünftig Englisch gesprochen werden müssen. Eine neue Sprache, das Abreviationans, muss außerdem erlernt werden, wie sollte man sonst über INSEAD, IMD, HHL, ESMT, EMBA, GISMA, TUM reden können, ganz zu schweigen vom völlig rätselhaften QS. Nur Bologna selbst kommt nicht mehr vor.
Bologna 1088, das ist der Anfang. Und den Anfang machten vor allem die Juristen. Hier lehrte als erster Irnerius. Er markierte den Beginn der Lehre dessen, was man dann später Rechtswissenschaft nennen sollte, hier, in Bologna. Gerade war eine bemerkenswerte alte Handschrift aufgetaucht, die Digesten des Justinian, also des byzantinischen Kaisers aus dem 6. Jahrhundert, der das alte Römische Recht aufschreiben und sammeln lassen hatte. Irnerius nun versah dieses gewaltige Corpus alten Rechts mit Randbemerkungen – sogenannten Glossen – und stellte so die einzelnen Rechtssätze in eine neue Verbindung zueinander.
In Bologna wurde die Schule der Glossatoren begründet, die für das Bild vom Recht, das wir heute haben, bedeutungsvoller nicht sein könnte. Die Glossatoren und Kommentatoren des weltlichen und kirchlichen Rechts legten die Grundlage für das, was wir heute juristisches Argumentieren nennen. Rede und Widerrede, eine Meinung und eine andere, Auslegung so oder so. Die Unsicher- heit des Rechts wurde zum Motor der Rechtsentwicklung. Da Recht und Gesetz partout nicht eindeutig festgestellt werden konnten, musste immer wieder und immer mehr über Recht und Gesetz nachgedacht und geredet werden.
Geschadet hat diese Welt des juristischen Arguments, die sich in »Unterscheidungen« und »Widersprüchen« und »Verbindungen« verzweigt, dem Recht nicht. Der Richter, der universitären Gedan- kenwelt enthoben, sagte ja schließlich immer ganz genau, was Recht ist. Er entschied. Und ein anderer Richter entschied etwas anderes. Womit wieder Stoff für die Universitätsjuristen gewonnen und erneut das Spiel der Distinktionen eröffnet war. Bis heute geht das so. Egal, welche Gesetze gelten. Das ist der großartige Anfang, der in Bologna gesetzt wurde: Recht ist ein Theater der Interpretation.
Am Anfang war Bologna. Seit 1999 wird es immer schwerer, vom Anfang um 1088 herum überhaupt noch etwas mitzubekommen. Und doch ist gerade in Bologna zu erfahren, dass ein Rückblick wohl tut. Giacomo Casanova, Doktor beider Rechte, Kirchenrecht und Zivilrecht, und weltbekannt vor allem in außerjuristischen Zusammenhängen, ließ sich einst im 18. Jahrhundert in Bologna eine Phantasieuniform schneidern. Das bringt uns auf die richtige Fährte: Phantasie. Darauf kommt es an. Und Phantasie braucht Geschichte, sonst gäbe es kein Material für Geschichten.
Deshalb: Am Anfang war Bologna. Man gehe zu einer der schön- sten Kirchen der roten und gelehrten und fetten Stadt, der Basilika San Francesco. Wunderbare italienische Gotik. Im Garten die tombe dei glossatori, die Gräber der Glossatoren. Accursius liegt hier. Zum Beispiel. Niederzuknien braucht man nicht. Es gibt keinen Grund, waren es doch bloß Juristen, ganz normale Juristen. Aber mit Phantasie malt man sich aus, wie sie ihre Glossen phantasie- reich ausdachten, entlegene Parallelstellen fanden, die Ränder voll schrieben. Juristisches Tagesgeschäft bis heute. Und hat man die Phantasie über die alten Macher des Rechts an der alten Universität von Bologna schweifen lassen und vielleicht sogar einen Zipfel von dem Gedanken erfasst, dass Recht nie modern sein kann, weil es immer nur das Feld des gerade stattfindenden menschlichen Lebens beackert – dann wende man sich ab von den Gräbern, trete hinaus und kehre ein, um ein göttliches, seit Urzeiten zuberereitetes Ragù zu verschmatzen.
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Dieser Text ist dem Band „Mekkas der Moderne“ entnommen.
Inhaltsverzeichnis
In 76 Kapiteln führen bekannte Schriftsteller, Forscher und Journalistenquer durch den Kosmos der globalisierten Wissensgesellschaft. Über 50 Kapitel davon lassen sich online nachlesen. Sie laden ein zum Entdecken und Genießen, zum Nachreisen oder Querlesen. Zum Mitdenken, zum Widerspruch und zu der Frage: Was wären denn eigentlich meine ganz persönlichen Mekkas der Moderne?
Mit Beiträgen von Irenäus Eibl-Eibesfeld, Peter Glaser, Steve Wozniak, Harald Lesch, Jürgen Kaube, Ernst Peter Fischer, Ilija Trojanow, Wilfried F. Schoeller, David Wagner, Jakob Strobel y Serra, Uwe Wesel, Michael Rutschky, Gundolf S. Freyermuth und anderen.
Inhalt
I AUFBRUCH – Meilensteine und Wegweiser
1 Cape Canaveral, Florida: Das Kap der hohen Hoffnung (Peter Glaser)
2 Das Goethehaus in Weimar: Odyssee am Frauenplan (Harald Lesch, Hilmar Schmundt)
3 Der Nuvvuagittuq-Grünsteingürte, Québec: Fundament der Tiefenzeit(Jürgen Schönstein)
4 Mona Lisa, Paris: Digitale Bilderverehrung und delegiertes Erleben (Lars Blunck)
5 Galápagos: Labor der Evolution (Irenäus Eibl-Eibesfeldt) ______
6 Nobelpreiskomitee, Stockholm: Mythos und Narrenspiel (Stephan Maus)
7 Solferino und Castiglione: Die Geburt des humanitären Völkerrechts(Ulrich Ladurner)
8 Malo Sa’oloto Tuto’atasi o Samoa: Der Traum vom glücklichen Wilden (Peter Sandmeyer)
9 Freuds Couch: Liege der Lust (Lydia Marinelli)
10 Bologna: Völlerei und Phantasie (Rainer Maria Kiesow)
11 Das Cern bei Genf: Eine Kathedrale der Physik (Mathias Kläui)
12 British Museum, London: Tempel der Aufklärung (Hilmar Schmundt)
13 Santa Fe Institute, New Mexico: Der hl. Glaube ans Fachübergreifende (Stefan Bornholdt)
14 Die Bibliothek von Alexandria: Wissen als politische Macht (Bernd Musa)
15 Google: Der Schlitz (Peter Glaser)
16 Antarktis: Flucht ins Eis (Gerald Traufetter)
II EXPEDITIONEN – Lokale Globalität
17 Bikini-Atoll, Marshall Islands: Drei schwarze Sterne auf der Flagge (Maik Brandenburg)
18 Schanghai: Der Wirtschaftswunderwahnsinn (Jakob Strobel y Serra)
19 Bristlecone-Kiefern, White Mountains: Wie man (fast) jede Krise übersteht (Martin Wilmking)
20 Brasília: Wenn die Moderne träumt (Philipp Elsner)
21 Rift Valley, Kenia: Die Wiege der Menschheit (Julia Fischer)
22 United Nations University, Tokio: Gelehrtenrepublik und neues Atlantis(Hilmar Schmundt)
23 Kantiana in Königsberg: Aus Ehrfurcht vor dem Denken (Eva-Maria Engelen)
24 Lambaréné, Gabun: Albert Schweitzers ethisches Korrektiv (Felix Grigat)
25 West Madison Street, Chicago: Bühne des unsteten Lebens (Jürgen Kaube)
26 Bauhaus in Dessau: Relikt der Utopien (Friedrich von Borries)
27 Bangalore: Heiliges Mosaik aus Steinen und Mikrochips (Ilija Trojanow)
28 Wittenberg: Wiege und Themenpark der protestantischen Ethik
(Michael Rutschky)
29 Die Apple-Garage: Die Legenden des Rocky Raccoon Clark (Steve Wozniak)
30 Miraikan, Tokio: Humanoide hinterm Absperrband (Charlotte Kroll)
31 Baikonur, Kasachstan: Himmelfahrt in der Steppe (Hilmar Schmundt)
32 Die Oase Essakane, Mali: Wurzeln und Stamm der Weltmusik (Peter Pannke)
33 YIVO, New York: Die untergegangene Welt des Ostjudentums (Sabine Koller)
34 Mauna Loa, Hawaii: Eine Kurve verändert die Welt (Christopher Schrader)
35 Ibn Battuta Mall, Dubai: Schaufenster einer anderen Aufklärung
(Hilmar Schmundt)
III EINKEHR – Paradiese des Geistes
36 F-67075 Strasbourg: Das jüngste Gericht (Uwe Wesel)
37 Plettenberg: Der Ort als Gesetz (Dirk van Laak)
38 Lyme Regis, Dorsetshire: Fossiliensammeln am Strand des Lebens
(Martina Kölbl-Ebert)
39 Oberwolfach: Der Welt entrückt im Paradies der Mathematiker
(Christian Fleischhack)
40 Cold Spring Harbor, Long Island: Wohnzimmer mit Wissenschaft
(Ernst Peter Fischer)
41 La Stazione Zoologica di Napoli: Wo die Seeigel ihre Eier legen
(Kärin Nickelsen)
42 Nature, Crinon Street 4, London: Plaudern, Rauchen, Picheln
(Hilmar Schmundt)
43 Eichstätt: Mit Schwanz und Krallen in kirchliche Obhut (Oliver Rauhut)
44 Kernforschungszentrum Dubna, Russland: Atom rabotschij
(Meinhard Stalder)
45 San Millán de la Cogolla: Wiege der spanischen Sprache (Jakob Strobel y Serra)
46 Stevns Klint, Dänemark: Der Ort, an dem die Welt unterging
(Hildegard Westphal)
47 Troia: Schauplatz einer dichterischen Phantasie (Justus Cobet)
48 Das Bohrkernlager in Bremen: Lesen wie in einem Buch
(Hildegard Westphal)
49 Institute for Advanced Study, Princeton: Ein Eden auf Zeit
(Anna Wienhard)
50 Senior Common Room, Oxford: Dinner zwischen Disziplinen
(Matthias Klatt)
51 Kiriwina, Papua-Neuguinea: Verschont die Trobriander! (Jürgen Kaube)
52 Europäische Südsternwarte, Chile: Nach den Sternen greifen
53 Sieben Häuser am Wolfgangsee. Schwänzeltanz der Bienen (Jürgen Tautz)
54 Sir John Soane’s Museum, London: Melancholie des Sammelns
(Kurt W. Forster)
55 Aspen, Colorado: Gipfelstürme der Physik (Ulrich Schollwöck)
IV AUSFLÜGE – Überraschungen für Fortgeschrittene
56 Matterhorn: Vertikale Pilgerreise (Hilmar Schmundt)
57 Fuggerstadt Augsburg: Geld und Glaube (Guido Komatsu)
58 Straße der Vulkane, Ecuador: Humboldt vermisst die Anden
(Jakob Strobel y Serra)
59 Porthcurno, Cornwall: Die lange Leitung (Simone Müller)
60 Bahnhofkühlhaus, Basel: Wie man lagert, so liegt man (Monika Dommann)
61 Deutschland: Kraftwerk Autobahn (Erhard Schütz)
62 Bureau International des Poids et Mesures, Sèvres: Der Welt Standard(Milos Vec)
63 Päpstliches Geheimarchiv, Vatikan: 43 Kilometer Geschichte (Arne Karsten)
64 Kriminalmuseum, Graz: Der praktische Blick am Tatort (Peter Becker)
65 Charité, Berlin: theatrum anatomicum (David Wagner)
66 Summerhill School, Leiston: Die Weltverbesserungsanstalt (Fiona Ehlers)
V AUSBLICKE – Erinnerungen an die Zukunft
67 Panthéon, Paris: Zentralheiligtum und Zankapfel (Hilmar Schmundt)
68 Internationaler Suchdienst, Arolsen: Wider die Macht des Nichterzählten (Wilfried F. Schoeller)
69 The Golden Spike, Meishan: Die Zeit festnageln (Alexander Nützel)
70 Moskau 1929: Das Pantheon der Gehirne (Michael Hagner)
71 Phoenix, Arizona: Der kühle Kult der Kryonik (Gundolf S. Freyermuth)
72 Röcken bei Leipzig: Nietzsches trautes Dörflein (Holger Dambeck)
73 Hier und Jetzt: Auf keiner Stätte ruhn (Kenichi Moriya)
74 Mars: Krieg der Welten (Karlheinz und Angela Steinmüller)
75 Second Life: Der Niedergang (Andreas Rosenfelder)
76 Der Unerreichbarkeitspol der Erde (Martin Wilmking)
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“Mekkas der Moderne” hat es in die Endrunde zum Wissenschaftsbuch des Jahres in Österreich geschafft. Die Jury hat im Auftag des österreichischen Wissenschaftsministeriums die besten Bücher des Jahres vorausgewählt. Nun entscheiden die Leser darüber, wer den Publikumspreis gewinnt.
Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Stimme abzugeben unter www.wissenschaftsbuch.at
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Auf keiner Stätte ruhn: Ein “Wo ist Wo?” der Wissenschaftsgeschichte
An diesen Orten kam es zu Sternstunden der Wissenschaft: Mit 76 Stätten weltweit stellt »Mekkas der Moderne« die Plätze vor, die Forscher verschiedener Disziplinen mit Ehrfurcht betreten.
Die Essays erklären, warum ein Ort für einen Wissenschaftszweig so bedeutsam ist und welche Querverbindungen zu anderen Orten und Gelehrten bestehen. Einige sind Klassiker: Darwins Galapagos-Inseln, Schliemanns Troja und selbstverständlich das Pantheon in Paris mit dem foucaultschen Pendel.
Doch auch der Belesenste findet Überraschungen: Etwa San Millán de la Cogolla — den Ort, an dem die ersten Zeugnisse spanischer Sprache gefunden wurden. Ein Mönch des 11. Jahrhunderts hatte dort spanische Randnotizen zu lateinischen Heiligenviten verfasst.
Der Aufbau des Bands trägt der im Titel erwähnten Moderne Rechnung: Der Leser kann sich entweder von vorne bis hinten durcharbeiten, sich über eine Weltkarte selbst den Ort der nächsten »Landung« aussuchen — oder aber einer vorgeschlagenen Route folgen. Es scheint, als hätte Julio Cortázars nach demselben Prinzip verfasster Roman »Rayuela« Pate gestanden.
Die Autorenliste schmücken einige berühmte Schreibende, etwa Ulrich Ladurner und Ilija Trojanow. Aber auch die Texte unbekannterer Autoren bestechen. Im Unterschied zu vielen typischen Aufsatzbänden trübt die stilistische Vielfalt dieses Buchs den Lesegenuss nicht. im Gegenteil, es lebt davon. Den drei Herausgebern gelang eine so gute Auswahl, dass fast alle der drei- bis achtseitigen Essays ein gleichermaßen hohes stilistisches und inhaltliches Niveau haben. Ein Minus: Keines der Bilder trägt eine Bildunterschrift, obwohl es an vielen Stellen nötig wäre.
Die Liste der Gedächtnisorte der Moderne kann nicht vollständig sein, viel zu sehr hängt sie vom jeweiligen Standpunkt ab, Das wissen auch die Herausgeber. Doch ihre Bestandsaufnahme lohnt sich: Was unsere Urenkel wohl in 100 Jahren über sie denken werden?
Claudia Reinert ist Kulturwssenschaftlerin und lebt in Meßkirch.
Aus: EPOC 1/2011
Max Planck Forschung: „brillante Essays, außergewöhnliches Konzept und optisch schöne Aufmachung mit Sepia-Fotografien“
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Technology Review: „stets so packend beschrieben, dass man mit dem Schmökern nicht aufhören will.“
„Was im Internet als Diskussion startete, liegt nun als eine Art Reiseführer durch die Wissensgesellschaft vor. Die Lese-Expedition hat kein Ziel, doch etliche Zwischenstationen wie das Nobelpreiskomitee in Stockholm oder den Mars, stets so packend beschrieben, dass man mit dem Schmökern sowieso nicht aufhören will.“
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Forschung Frankfurt: “Spätestens an diesem Punkt fragt man sich: Wo wollen wir hin?
Ein lesenswerter »Reiseführer« zu den Mekkas der Moderne
Was sind die Pilgerstätten der »Wissenschaft?« – Die Antworten auf diese Frage müssen notwendigerweise verschieden ausfallen, je nachdem, ob man einen Mathematiker, einen Germanisten oder einen Flugzeugingenieur fragt. Sie könnten lauten: Oberwolfach, das Goethehaus in Weimar oder Cape Canaveral, Florida. Weitere Antworten kommen hinzu, wenn – wie im vorliegenden Buch – nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Autoren und Journalisten zu Wort kommen.
Zu den bedeutenden historischen und geografischen Orten, etwa der Bibliothek in Alexandria oder den Galapagos-Inseln, gesellen sich dann auch solche, die in erster Linie die gesellschaftliche Inszenierung von Wissenschaft im Blick haben: das Pantheon in Paris, das Beratungszimmer des Nobelkomitees in Stockholm oder das Redaktionsbüro der Zeitschrift »Nature«. Virtuelle Orte (Google, Second Life) werden ebenso genannt wie Möbelstücke (Freuds Couch). Genauso interessant wie die Nennung der Orte ist die Reflexion darüber, warum sie für die Wissenschaft wichtig sind oder waren.
Oft haben sie eine besondere emotionale Qualität und geben gerade deshalb weitreichende Einblicke in den Wissenschaftsbetrieb. Damit ist nicht nur die Arbeit im Labor berühmter Forschungseinrichtungen gemeint, sondern auch die Bedeutung und Funktion von Wissenschaft in der Gesellschaft. Da ist beispielsweise das heute geschlossene „Pantheon der Gehirne” in Moskau, in dem einst das Gehirn Stalins und andere sogenannte russische Elitegehirne erforscht wurden, um die Überlegenheit des Sozialismus in einer Verbindung von Hagiografie und Biopolitik zu demonstrieren.
Andere Orte spiegeln die Sehnsüchte von Wissenschaftlern; zum Beispiel Margret Meads Traum vom glücklichen Wilden auf Samoa. Wie heute bekannt ist, spielte ihre Überzeugung, dass der Mensch vor allem durch sein soziales Umfeld geprägt werde, eine entscheidende Rolle beim Design und der Interpretation ihrer Feldforschung. in ihre 1928 veröffentlichten Studie „Coming of Age in Samoa” schilderte sie die Pubertät der jungen Mädchen als eine Zeit, in der sie unverkrampft erste sexuelle Erfahrungen sammeln. Das Buch wurde zum Bestseller und fehlte in keiner WG der 1968er Jahre. Zweifel und Kritik der Samoaner wurden lange ignoriert.
Die Besteigung des Matterhorns als Sinnbild
Ein Sinnbild für die Hybris des Menschen, der immer wieder meint, die Naturgewalten durch seine Erfindungsgabe bezwingen zu können, ist der Bericht des Spiegel-Autors Hilmar Schmundt. In einer Mischung aus Erlebnisbericht und historischen Rückblicken reflektiert er die Besteigung des Matterhorns. Dem Gefühl von Macht und Überlegenheit steht in anderen Berichten die Erfahrung von Ohnmacht gegenüber: Der Autor David Wagner erlebt sich in der Berliner Charite als „Patient und Forschungsobjekt zugleich”. Die Schwester nimmt seinen Arm beim Pulsfühlen, »als wäre es ihrer, sie hat alle Zugriffsrechte«. Übertroffen wird dieses traurige Szenario des modernen Theatrum anatomicum noch durch die Tiefkühltruhen der Firma Phoenix in Arizona, in denen »Kryoniker« ihre Leichname konservieren lassen, bis die Medizin der Zukunft eine Therapie für ihre Leiden gefunden hat.
Spätestens an diesem Punkt fragt man sich: Wo wollen wir hin? Denken Wissenschaftler darüber nach, wenn sie sich in den modernen Wissensschmieden für neue Ideen begeistern? Haben sie dafür noch Zeit, wenn sie an den Universitäten von administrativer Tätigkeit und einem Übermaß an Arbeit erstickt werden? Welche Rolle spielen dabei Wissenschaftsjournalisten, die einen wesentlichen Teil der insgesamt 76 Autoren des Buches stellen?
Unweigerlich kommt einem ein anderer in dem Buch geschilderter Ort in den Sinn: das Urwaldhospital Albert Schweitzers in Gabun. Der Journalist Felix Grigat interpretiert Schweitzers Rückzug dorthin als einen radikalen Bruch mit der Hybris einer Wissensgesellschaft, »die Moral dereguliert und meint, ethisches Denken und Handeln an Kommissionen, Organisationen oder ‘Experten’, delegieren zu können«. Vielleicht liegt die Lösung des Problems in ähnlichen Ansätzen, wie sie auch am Anfang dieses Buches standen. Der Austausch zwischen Wissenschaftlern, Autoren und Journalisten begann als eine Art Salonspiel, das über E-Mail, Skype und Internetforen geführt wurde, »Je mehr Argumente wir gegen reale Pilgerorte der Moderne auflisteten, desto mehr Erlebnisse fielen uns ein, die nicht durch Datenleitungen passen.« Gerade diese Erlebnisse, die nicht durch Datenleitungen passen, ziehen den Leser in das Buch hinein, lassen ihm keine Ruhe und regen an, auch über das eigene Verhältnis zur Wissenschaft nachzudenken. Dazu lädt auch die Webseite zum Buch ein: vvww.mekkasdermoderne.de/
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, diesen Reiseführer zu Orten der globalen Wissenschaft zu lesen – sei es über Querverweise im Text, thematisch zusammengestellte Routen, oder die Weltkarte im Vorsatzpapier, auf der die Orte mit den zugehörigen Kapitelnummern markiert sind. Einer der wichtigsten Orte für den modernen Menschen ist am Schluss des Buches genannt: Der geografisch nicht genau definierbare „Unerreichbarkeitspol der Erde”, an dem kein Mobiltelefon und kein Internet funktioniert und man noch das Gefühl hat, »sein Leben im Griff zu haben, einhalten zu können«.
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DIE WELT: „Als Autoren wurden zahlreiche renommierte Wissenschaftler gewonnen, die hintergründige und lesenwerte Texte geschrieben haben“
Norbert Lossau schreibt in der WELT: „Mekkas der Moderne: Es gibt Orte auf diesem Planeten, die untrennbar mit großen Entwicklungen in Wissenschaft und Technik verknüpft sind. So steht Cape Canaveral in Florida beispielsweise für die Eroberung des Weltalls oder die Apple-Garage für den Beginn einer technischen Revolution. Die drei Herausgeber dieses Buches mit dem Untertitel „Pilgerstätten der Wissensgesellschaft“ haben 76 kurze Aufsätze über Orte dieser Erde versammelt, die zum Entdecken, Schauen, Staunen und Begreifen einladen. Dabei erheben sie nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Als Autoren wurden zahlreiche renommierte Wissenschaftler gewonnen, die hintergründige und lesenwerte Texte geschrieben haben.“
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FIGARO (mdr): „Mekkas der Moderne ist eine amüsante Reise zu jenen Orten, die Wissenschaftler ehrfurchtsvoll erstarren lassen, zugleich eine Wissenschaftsgeschichte in Episoden und Anekdoten“
„Auch im Zeitalter der Videokonferenzen und Emails gibt es Orte mit magischem Zauber. Orte, die auch angebliche nüchterne Naturwissenschaftler zum Staunen und Verharren einladen. 76 Mekkas der Moderne sind in diesem Buch versammelt. Erwartetes findet sich: Cape Canaveral, Dubna, Oxford und Princeton. Unerwartetes: Die ältesten Bäume der Welt, die Bristlecone Kiefern der White Mountains, die Oase Essakane als Wiege der Weltmusik, oder das dänische Stevns Klint, der Ort, an dem man sieht, wie die Welt der Dinosaurer unterging. Und unglaubliche Orte: Das Bahnhofkühlhaus in Basel, die deutschen Autobahnen oder die virtuelle Welt von „Second Life“.
Mekkas der Moderne ist eine amüsante Reise zu jenen Orten, die Wissenschaftler ehrfurchtsvoll erstarren lassen, zugleich eine Wissenschaftsgeschichte in Episoden und Anekdoten.“
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profil: „Ein fein selektierter Führer durch die Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts“
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Interview zum Buch im österreichischen Rundfunk ORF
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falter: „Gute Idee, gelungene Mischung. Wissen ist eng mit dem Ort seiner Produktion verbunden.“
„Gute Idee, gelungene Mischung. In 76 kurzen und meist flott geschriebenen Texten besuchen fast ebenso viele Autoren unter anderem: das Genfer CERN, Cape Canaveral, das Santa Fe Institute in New Mexico, das Kriminalmuseum in Graz, die neue Bibliothek im ägyptischen Alexandria, aber auch das Evolutionslabor der Galápagos und virtuelle Orte wie den Google-Schlitz. Wissen ist zunächst einmal alles andere als universell, sondern eng mit dem Ort seiner Produktion verwoben. Wo sonst als auf dem Landsitz seiner Familie am Wolfgangsee hätte Karl von Frisch die Sprache der Bienen entschlüsseln können?“
Forschung und Lehre: „eine anregende Entdeckungsreise, die neugierig macht und Lust zu eigenen Erkundungen weckt“
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Kultursendung „Scala“ im WDR5: „Ein Buch, bei dem man denkt: Wie schade, dass man nicht selber auf die Idee gekommen ist.“
Der komplette Beitrag zum „ganz andersartigen Reiseführer“ beim Gespräch mit Milos Vec, einem der Herausgeber in der Sendung „Scala“ auf WDR5 lässt sich hier anhören.
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Abdrucke einzelner Kapitel in folgenden Publikationen:
1 Cape Canaveral, Florida: Das Kap der hohen Hoffnung (Peter Glaser)
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2 Das Goethehaus in Weimar: Odyssee am Frauenplan (Harald Lesch, Hilmar Schmundt)
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3 Der Nuvvuagittuq-Grünsteingürte, Québec: Fundament der Tiefenzeit(Jürgen Schönstein)
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5 Galápagos: Labor der Evolution (Irenäus Eibl-Eibesfeldt)
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7 Solferino und Castiglione: Die Geburt des humanitären Völkerrechts(Ulrich Ladurner)
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8 Malo Sa’oloto Tuto’atasi o Samoa: Der Traum vom glücklichen Wilden (Peter Sandmeyer)
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9 Freuds Couch: Liege der Lust (Lydia Marinelli)
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10 Bologna: Völlerei und Phantasie (Rainer Maria Kiesow)
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11 Das Cern bei Genf: Eine Kathedrale der Physik (Mathias Kläui)
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12 British Museum, London: Tempel der Aufklärung (Hilmar Schmundt)
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14 Die Bibliothek von Alexandria: Wissen als politische Macht (Bernd Musa)
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16 Antarktis: Flucht ins Eis (Gerald Traufetter)
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17 Bikini-Atoll, Marshall Islands: Drei schwarze Sterne auf der Flagge(Maik Brandenburg)
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18 Schanghai: Der Wirtschaftswunderwahnsinn (Jakob Strobel y Serra)
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19 Bristlecone-Kiefern, White Mountains: Wie man (fast) jede Krise übersteht
(Martin Wilmking)
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21 Rift Valley, Kenia: Die Wiege der Menschheit (Julia Fischer)
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22 United Nations University, Tokio: Gelehrtenrepublik und neues Atlantis (Hilmar Schmundt)
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28 Wittenberg: Wiege und Themenpark der protestantischen Ethik
(Michael Rutschky)
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29 Die Apple-Garage: Die Legenden des Rocky Raccoon Clark (Steve Wozniak)
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31 Baikonur, Kasachstan: Himmelfahrt in der Steppe (Hilmar Schmundt)
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32 Die Oase Essakane, Mali: Wurzeln und Stamm der Weltmusik (Peter Pannke)
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34 Mauna Loa, Hawaii: Eine Kurve verändert die Welt (Christopher Schrader)
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35 Ibn Battuta Mall, Dubai: Schaufenster einer anderen Aufklärung
(Hilmar Schmundt)
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36) F-67075 Strasbourg: Das jüngste Gericht (Uwe Wesel)
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35 Ibn Battuta Mall, Dubai: Schaufenster einer anderen Aufklärung(Hilmar Schmundt)
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37 Plettenberg: Der Ort als Gesetz (Dirk van Laak)
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39 Oberwolfach: Der Welt entrückt im Paradies der Mathematiker
(Christian Fleischhack)
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Plus ein Nachdruck aus Telepolis in Courrier International (Paris)
42 Nature, Crinon Street 4, London: Plaudern, Rauchen, Picheln
(Hilmar Schmundt)
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46 Stevns Klint, Dänemark: Der Ort, an dem die Welt unterging
(Hildegard Westphal)
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47 Troia: Schauplatz einer dichterischen Phantasie (Justus Cobet)
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50 Senior Common Room, Oxford: Dinner zwischen Disziplinen
(Matthias Klatt)
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51 Kiriwina, Papua-Neuguinea: Verschont die Trobriander! (Jürgen Kaube)
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52 Europäische Südsternwarte, Chile: Nach den Sternen greifen
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53 Sieben Häuser am Wolfgangsee. Schwänzeltanz der Bienen (Jürgen Tautz)
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55 Aspen, Colorado: Gipfelstürme der Physik (Ulrich Schollwöck)
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56 Matterhorn: Vertikale Pilgerreise (Hilmar Schmundt)
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57 Fuggerstadt Augsburg: Geld und Glaube (Guido Komatsu)
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59 Porthcurno, Cornwall: Die lange Leitung (Simone Müller)
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61 Deutschland: Kraftwerk Autobahn (Erhard Schütz)
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62 Bureau International des Poids et Mesures, Sèvres: Der Welt Standard (Milos Vec)
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Ausgabe 6/2010
63 Päpstliches Geheimarchiv, Vatikan: 43 Kilometer Geschichte (Arne Karsten)
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64 Kriminalmuseum, Graz: Der praktische Blick am Tatort (Peter Becker)
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65 Charité, Berlin: theatrum anatomicum (David Wagner)
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67 Panthéon, Paris: Zentralheiligtum und Zankapfel (Hilmar Schmundt)
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68 Internationaler Suchdienst, Arolsen: Wider die Macht des Nichterzählten (Wilfried F. Schoeller)
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69 The Golden Spike, Meishan: Die Zeit festnageln (Alexander Nützel)
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70 Moskau 1929: Das Pantheon der Gehirne (Michael Hagner)
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71 Phoenix, Arizona: Der kühle Kult der Kryonik (Gundolf S. Freyermuth)
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72 Röcken bei Leipzig: Nietzsches trautes Dörflein (Holger Dambeck)
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74 Mars: Krieg der Welten (Karlheinz und Angela Steinmüller)
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76 Der Unerreichbarkeitspol der Erde (Martin Wilmking)