Rezensionen

„Mekkas der Moderne“ hat es in die Endrunde zum Wissenschaftsbuch des Jahres in Österreich geschafft.

Die Jury hat im Auftag des österreichischen Wissenschaftsministeriums die besten Bücher des Jahres vorausgewählt. Nun entscheiden die Leser darüber, wer den Publikumspreis gewinnt.

Sie sind eingeladen, Ihre Stimme abzugeben unter www.wissenschaftsbuch.at

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„Mekkas der Moderne“ ausgezeichnet beim Wettbewerb „Wissenschaftsbuch des Jahres“

von „bild der wissenschaft“

Die Jury von „bild der wissenschaft“ hat „Mekkas der Moderne“ zum Wissenschaftsbuch des Jahres gekürt in der Kategorie „Überraschung – das Buch, das ein Thema am originellsten anpackt“.

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Presseanfragen an

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Besprechungen in folgenden Medien:

–       ORF, 10.4.2010.
–       Karl-Heinz Heinemann, WDR 5, leonardo, 30.4.2010, 16-17:00 Uhr.
–       Ulrike Schmitzer, Radio ORF, 2.5.2010.
–       Martin Haidinger, ORF-Wissen, 17.6.2010.
–       Deutschlandradio Kultur, 4.7.2010, 12:30 Uhr.
–       Ina Lohaus, Forschung & Lehre, 17. Jg., Heft 7/ 2010, S. 512.
–       Claudia Dichter, WDR 5, Scala, Aktuelles aus der Kultur, 5. Juli 2010, 12:40.
–       Alexander Mäder, Stuttgarter Zeitung, 16.7.2010, S.20.
–       Wiener Zeitung, 2.8.2010.
–       Profil. Das unabhängige Nachrichtenmagazin Österreichs, 41. Jg.(2010), Nr. 28. vom 12.7.2010.
–       Technology Review, August 2010, S.95.
–       MDR-Figaro (Wissenschaftsmagazin), 9.9.2010, 17:30 Uhr
–       Oliver Hochadel in Falter: Woche 38/2010 vom 22.9.2010, Seite 22.
–       Norbert Lossau, Die Welt, 4.10.2010, S.27.
–       mh., Wissenschaftskompass Wien 03/2010, S.32f.
–       Barbara Abrell, MaxPlanckForschung 3/2010, S.95.
–       ba., MaxPlanck Journal. Namen und Nachrichten aus der Max-Planck-Gesellschaft 3/2010, S.13.
–       Claudia Reinert, Auf keiner Stätte ruhn. Ein „Wo ist Wo?“ der Wissenschaftsgeschichte, in: epoc, Heft 1/2011, S.94.
–       Feiner Reiseführer für Wissenschaftsfans, Der Standard vom 14.12.2010.
–       Anne Hardy, Sehnsuchtsorte der Wissenschaft. Ein lesenswerter „Reiseführer“ zu den Mekkas der Moderne, in: Forschung Frankfurt, 3/2010, S.78.

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Der Standard (Wien): Feiner Reiseführer für Wissenschaftsfans

Zugegeben, der Titel des Bandes hat etwas Irritierendes. Aber das Konzept von Mekkas der Moderne. Pilgerstätten der Wissensgesellschaft ist originell und seine Umsetzung gelungen. Gut ausgesuchte Schriftsteller, Forscher und Journalisten beschreiben in 76 kurzweiligen und doch nicht ganz kurzen Kapiteln Orte, an denen Wissenschaftsgeschichte geschrieben wurde.

Die Galápagos-Inseln, wo sich Darwin etliche seiner Ideen holte, befinden sich ebenso darunter wie das Teilchenforschungszentrum Cern bei Genf, das British Museum in London oder Freuds Behandlungszimmer in der Berggasse 9 (vorgestellt von der viel zu früh verstorbenen österreichischen Freud-Expertin Lydia Marinelli).

Ähnlich, aber nicht ganz so gut gemacht ist der ebenfalls 2010 erschienene Geek-Atlas (O’Reilly), in dem gleich 128 Orte rund um den Globus vorgestellt werden, an denen Wissenschaft nacherlebt werden kann. Wien ist in dem Band übrigens mit dem Zentralfriedhof vertreten: wegen Boltzmanns Grab und der darauf eingemeißelten Entropieformel. (tasch)

 

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Auf keiner Stätte ruhn: Ein „Wo ist Wo?“ der Wissenschaftsgeschichte

An diesen Orten kam es zu Sternstunden der Wissenschaft: Mit 76 Stätten weltweit stellt »Mekkas der Moderne« die Plätze vor, die Forscher verschiedener Disziplinen mit Ehrfurcht betreten.

Die Essays erklären, warum ein Ort für einen Wissenschaftszweig so bedeutsam ist und welche Querverbindungen zu anderen Orten und Gelehrten bestehen. Einige sind Klassiker: Darwins Galapagos-Inseln, Schliemanns Troja und selbstverständlich das Pantheon in Paris mit dem foucaultschen Pendel.

Doch auch der Belesenste findet Überraschungen: Etwa San Millán de la Cogolla — den Ort, an dem die ersten Zeugnisse spanischer Sprache gefunden wurden. Ein Mönch des 11. Jahrhunderts hatte dort spanische Randnotizen zu lateinischen Heiligenviten verfasst.

Der Aufbau des Bands trägt der im Titel erwähnten Moderne Rechnung: Der Leser kann sich entweder von vorne bis hinten durcharbeiten, sich über eine Weltkarte selbst den Ort der nächsten »Landung« aussuchen — oder aber einer vorgeschlagenen Route folgen. Es scheint, als hätte Julio Cortázars nach demselben Prinzip verfasster Roman »Rayuela« Pate gestanden.

Die Autorenliste schmücken einige berühmte Schreibende, etwa Ulrich Ladurner und Ilija Trojanow. Aber auch die Texte unbekannterer Autoren bestechen. Im Unterschied zu vielen typischen Aufsatzbänden trübt die stilistische Vielfalt dieses Buchs den Lesegenuss nicht. im Gegenteil, es lebt davon. Den drei Herausgebern gelang eine so gute Auswahl, dass fast alle der drei- bis achtseitigen Essays ein gleichermaßen hohes stilistisches und inhaltliches Niveau haben. Ein Minus: Keines der Bilder trägt eine Bildunterschrift, obwohl es an vielen Stellen nötig wäre.

Die Liste der Gedächtnisorte der Moderne kann nicht vollständig sein, viel zu sehr hängt sie vom jeweiligen Standpunkt ab, Das wissen auch die Herausgeber. Doch ihre Bestandsaufnahme lohnt sich: Was unsere Urenkel wohl in 100 Jahren über sie denken werden?

Claudia Reinert ist Kulturwssenschaftlerin und lebt in Meßkirch.

Aus: EPOC 1/2011

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Technology Review: „stets so packend beschrieben, dass man mit dem Schmökern nicht aufhören will.“

„Was im Internet als Diskussion startete, liegt nun als eine Art Reiseführer durch die Wissensgesellschaft vor. Die Lese-Expedition hat kein Ziel, doch etliche Zwischenstationen wie das Nobelpreiskomitee in Stockholm oder den Mars, stets so packend beschrieben, dass man mit dem Schmökern sowieso nicht aufhören will.“

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Bibliotheksnachrichten, Österreich: „So reist man gleichsam durch einen faszinierenden Kosmos, der insgesamt ein rundes und stimmiges Bild der Wissensgesellschaft und damit der Geistesgeschichte liefert.(…) Breite Empfehlung!“

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Perspektiven für die weitere Fruchtbarmachung des ‚spatial turn‘

‚Mekkas der Moderne‘, so die Herausgeber des Bandes, könne es, falls sie existieren, nur im Plural geben (S. 9). Anstelle einer programmatischen Einleitung betonen sie deshalb auch die Offenheit und den Projektstatus ihres Buches.

Was die modernen Pilgerstätten ausmacht, soll aus 76 durchschnittlich fünfseitigen Artikeln, die vereinzelt bereits in verschiedenen Printmedien erschienen sind. deutlich werden. Zum zentralen Prinzip werden dabei die räumliche Erfahrung und die örtliche Begehung erhoben. Leser/innen sehen sich damit, neben der Frage nach den Eigenarten der Moderne‚ mit der Frage konfrontiert, wo e zeitlich wie räumlich — die ‚Mekkas der Modeme‘ liegen. ln zeitlicher Sicht ist diese Frage leicht zu beantworten: Die Beiträge des Bandes verfechten einen breiten Begriff der Moderne, der von der Bibliothek Alexandrias über das reformatorische Wittenberg und die Fugger bis in die Gegenwart von ‚Second Life‘‚ Genfer Kernforschungszentrutn und Einkaufszentren in Dubai reicht.

Als das herausragende Merkmal der Moderne präsentiert der Band die internatonale wissenschaftliche Kooperation und zeichnet somit eine Erfolgsgesehichte der sich internationalisierenden Wissenschaft.

Ein Fünftel der Beiträge befasst sich mit international orientierten Forschungszentren im 20. Jahrhundert. Ein frühes Beispiel hierfür liefert Karin Nickelsen in ihrem Artikel zur 1873 von dem deutschen Naturforschcr Anton Dohrn in Neapel begründeten Stazione Zoologiea. Sie wurde im späten 19. Jahrhundert zum meeresbiologischen ‚Mekka‘, das bis 1909 2.000 Gastwissenschaftler/inne/n unterschiedlicher Nationalität Forsehungsmöglichkciten bot.

lm 20. Jahrhundert, dies legen zumindest die Beiträge des Bandes nahe, stieg zudem die Bedeutung von Forschungszentren als Konferenzorten. S0 wurde beispielsweise Oberwolfach zur ‚Pilgcrstätte‘ für Mathematiker, Cold Spring Harbor, Long Island, für Biologen oder Aspen, Colorado, für Physiker.

Aufgrund der Vielzahl spannender Beiträge. die nicht alle im einzelnen aufzuzählen sind, sei nur exemplarisch auf Hilmar Schmundts Artikel zum Matterhorn als alpintouristischem Mekka verwiesen. Der „Gipfel der Moderne“ symbolisiert: eine technische und ethische Perspektive auf die Moderne (S. 308). Am Beispiel des Erstbesteigers Edward Whymper illustriert Schmundt die Auflockerung der aristokratischen ‚Grand Tour‘ des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitig stehe die technische Aufrüstung des Bergsteigers für eine internalisier te industrielle Revolutiom in deren Folge „der Kletterer (zur) Menschmaschine“ werde (S. 301). Daneben sei der Berg, im Sinne des zweiten Bergpioniers und Physikers John Tyndall, Austragungsort einer postreligiösen Ethik geworden.

Eine räumliche Herangehensweise, um zum zweiten Aspekt der Ausgangsfrage zu kommen, offenbart die ‚ Mekkas der Moderne‘ als europäisches oder westliches Phänomen: Knapp die Hälfte der Pilgerorte liegen in Europa, dazu zwölf in Nordamerika — dem stehen jeweils vier in Südamerika und Afrika gegenüber. Außereuropäische Mekkas dienen schlicht als Standort westlicher Wissenschaft, wie im Fall der europäischen Südsternwarte in Chile. Andere geraten zu Objekten westlicher Wissenschaft, von Alexander von Humboldts Ecuador über Margaret Meads Samoa bis zum Bikini-Atoll.  Schließlich werden Schattenseiten der Modeme, wie planloses Städtewuchern oder hemmungsloser Konsum, ins gegenwärtige Shanghai und Dubai verlegt.

 

Die teils reportageartigen Beiträge des Bandes beleuchten schlaglichtartig eine große Fülle spannender Orte einer Wissensgeschichte der Moderne. Der Erkenntnisgewinn wird durch den durchgängigen Verzicht auf Fußnoten, Bildunterschriften und Register etwas geschmälert. Dennoch zeigt die schiere Breite der Beiträge und ihr bisweilen innovatives methodisches Vorgehen — so führen Harald Lesch und Hilmar Schmundt beispielhaft eine Verknüpfung räumlicher und machtstrategiseher Analysen anhand einer Begehung des Goethehauses in Weimar vor — eine Fülle von Perspektiven für die weitere Fruchtbarmachung des ‚spatial turn‘ in der Wissensgeschichte.

 Pascal Schilling

(Aus: „Technikgeschichte„, Bd. 78, 2011, S. 169 f.)

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Besondere Orte des Wissens – ein Streifzug durch die Geistesgeschichte.

In einer globalisierten Welt gibt es nicht nur religiöse Pilgerstätten, sondern auch eine Unzahl von Orten, wo fiir die Menschheit bedeutsame Entdeckungen gemacht wurden oder aufsehenerregende Entwicklungen stattfinden. Solchen Orten widmet das Buch breiten Raum. In fünf Kapiteln werden uns insgesamt 76 „Mekkas“ vorgestellt, jedes ein Beispiel für die Freiheit des Geistes.

In einer großen Bandbreite und Fülle werden die Zentren des Wissens und Forschens, des Denkens und Philosophierens fast wie in einem Kaleidoskop vorgeführt. Es gibt kaum eine Materie, die ausgelassen wird, ob es sich um Geologie, CERN oder auch um „Google“ handelt, für jeden ist hier etwas dabei, in alle Bereiche werden Einblicke geliefert, zu allem gibt es Hintergründe zu lesen. So reist man gleichsam durch einen faszinierenden Kosmos, der insgesamt ein rundes und stimmiges Bild der Wissensgesellschaft und damit der Geistesgeschichte liefert. Besonders erwähnt sei in diesem Sinn der Artikel zu dem Thema „Wissen als politische Macht“ über die Bibliothek von Alexandria mitsamt ihrem Neubau aus dem Jahr 2002.

Das Buch liefert eine Fülle an Anregungen zum Nachdenken über unsere Welt. Breite Empfehlung!

Heinrich Klingenberg, bn – Bibliotheksnachrichten 2010/4, S. 673

Österreichs führendes Medium im Bereich bibliothekarischer Buchkritik

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Forschung Frankfurt: „Spätestens an diesem Punkt fragt man sich: Wo wollen wir hin?

Ein lesenswerter »Reiseführer« zu den Mekkas der Moderne

Was sind die Pilgerstätten der »Wissenschaft?« – Die Antworten auf diese Frage müssen notwendigerweise verschieden ausfallen, je nachdem, ob man einen Mathematiker, einen Germanisten oder einen Flugzeugingenieur fragt. Sie könnten lauten: Oberwolfach, das Goethehaus in Weimar oder Cape Canaveral, Florida. Weitere Antworten kommen hinzu, wenn – wie im vorliegenden Buch – nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Autoren und Journalisten zu Wort kommen.

Zu den bedeutenden historischen und geografischen Orten, etwa der Bibliothek in Alexandria oder den Galapagos-Inseln, gesellen sich dann auch solche, die in erster Linie die gesellschaftliche Inszenierung von Wissenschaft im Blick haben: das Pantheon in Paris, das Beratungszimmer des Nobelkomitees in Stockholm oder das Redaktionsbüro der Zeitschrift »Nature«. Virtuelle Orte (Google, Second Life) werden ebenso genannt wie Möbelstücke (Freuds Couch). Genauso interessant wie die Nennung der Orte ist die Reflexion darüber, warum sie für die Wissenschaft wichtig sind oder waren.

Oft haben sie eine besondere emotionale Qualität und geben gerade deshalb weitreichende Einblicke in den Wissenschaftsbetrieb. Damit ist nicht nur die Arbeit im Labor berühmter Forschungseinrichtungen gemeint, sondern auch die Bedeutung und Funktion von Wissenschaft in der Gesellschaft. Da ist beispielsweise das heute geschlossene „Pantheon der Gehirne“ in Moskau, in dem einst das Gehirn Stalins und andere sogenannte russische Elitegehirne erforscht wurden, um die Überlegenheit des Sozialismus in einer Verbindung von Hagiografie und Biopolitik zu demonstrieren.

Andere Orte spiegeln die Sehnsüchte von Wissenschaftlern; zum Beispiel Margret Meads Traum vom glücklichen Wilden auf Samoa. Wie heute bekannt ist, spielte ihre Überzeugung, dass der Mensch vor allem durch sein soziales Umfeld geprägt werde, eine entscheidende Rolle beim Design und der Interpretation ihrer Feldforschung. in ihre 1928 veröffentlichten Studie „Coming of Age in Samoa“ schilderte sie die Pubertät der jungen Mädchen als eine Zeit, in der sie unverkrampft erste sexuelle Erfahrungen sammeln. Das Buch wurde zum Bestseller und fehlte in keiner WG der 1968er Jahre. Zweifel und Kritik der Samoaner wurden lange ignoriert.

Die Besteigung des Matterhorns als Sinnbild

Ein Sinnbild für die Hybris des Menschen, der immer wieder meint, die Naturgewalten durch seine Erfindungsgabe bezwingen zu können, ist der Bericht des Spiegel-Autors Hilmar Schmundt. In einer Mischung aus Erlebnisbericht und historischen Rückblicken reflektiert er die Besteigung des Matterhorns. Dem Gefühl von Macht und Überlegenheit steht in anderen Berichten die Erfahrung von Ohnmacht gegenüber: Der Autor David Wagner erlebt sich in der Berliner Charité als „Patient und Forschungsobjekt zugleich“. Die Schwester nimmt seinen Arm beim Pulsfühlen, »als wäre es ihrer, sie hat alle Zugriffsrechte«. Übertroffen wird dieses traurige Szenario des modernen Theatrum anatomicum noch durch die Tiefkühltruhen der Firma Phoenix in Arizona, in denen »Kryoniker« ihre Leichname konservieren lassen, bis die Medizin der Zukunft eine Therapie für ihre Leiden gefunden hat.

Spätestens an diesem Punkt fragt man sich: Wo wollen wir hin? Denken Wissenschaftler darüber nach, wenn sie sich in den modernen Wissensschmieden für neue Ideen begeistern? Haben sie dafür noch Zeit, wenn sie an den Universitäten von administrativer Tätigkeit und einem Übermaß an Arbeit erstickt werden? Welche Rolle spielen dabei Wissenschaftsjournalisten, die einen wesentlichen Teil der insgesamt 76 Autoren des Buches stellen?

Unweigerlich kommt einem ein anderer in dem Buch geschilderter Ort in den Sinn: das Urwaldhospital Albert Schweitzers in Gabun. Der Journalist Felix Grigat interpretiert Schweitzers Rückzug dorthin als einen radikalen Bruch mit der Hybris einer Wissensgesellschaft, »die Moral dereguliert und meint, ethisches Denken und Handeln an Kommissionen, Organisationen oder ‚Experten‘, delegieren zu können«. Vielleicht liegt die Lösung des Problems in ähnlichen Ansätzen, wie sie auch am Anfang dieses Buches standen. Der Austausch zwischen Wissenschaftlern, Autoren und Journalisten begann als eine Art Salonspiel, das über E-Mail, Skype und Internetforen geführt wurde, »Je mehr Argumente wir gegen reale Pilgerorte der Moderne auflisteten, desto mehr Erlebnisse fielen uns ein, die nicht durch Datenleitungen passen.« Gerade diese Erlebnisse, die nicht durch Datenleitungen passen, ziehen den Leser in das Buch hinein, lassen ihm keine Ruhe und regen an, auch über das eigene Verhältnis zur Wissenschaft nachzudenken. Dazu lädt auch die Webseite zum Buch ein: vvww.mekkasdermoderne.de/

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, diesen Reiseführer zu Orten der globalen Wissenschaft zu lesen – sei es über Querverweise im Text, thematisch zusammengestellte Routen, oder die Weltkarte im Vorsatzpapier, auf der die Orte mit den zugehörigen Kapitelnummern markiert sind. Einer der wichtigsten Orte für den modernen Menschen ist am Schluss des Buches genannt: Der geografisch nicht genau definierbare „Unerreichbarkeitspol der Erde“, an dem kein Mobiltelefon und kein Internet funktioniert und man noch das Gefühl hat, »sein Leben im Griff zu haben, einhalten zu können«.

Dr. Anne Hardy, Forschung Frankfurt

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Wissenschaftsbuch.at: „Wer nun Lust bekommt auf neue Orte oder Zweifel und Einspruch deponieren möchte, findet im Internet den richtigen Platz dafür, wo auch dieses Buch seinen Ursprung hatte“

„Ein Salonspiel war nach Auskunft der Herausgeber Anlass für dieses Buch. Forscher, Schriftsteller und Journalisten diskutierten via Chat, Skype und Online-Foren über mögliche Pilgerstätten der Wissenschaft. Wo wurde etwas entdeckt, erforscht, erstmals beschrieben? Zählen die Galápagos Inseln dazu, die für Darwin den Anstoß zu seiner Evolutionstheorie boten? War es das Kloster San Millán de la Cogolla, wo ein unbekannter Mönch den „Glosas Emilianenses“ geschaffen hat, das früheste schriftliche Zeugnis des Spanischen? Das Bauhaus in Dessau, die Bibliothek von Alexandria oder Kiriwina, die größte der Trobriander Inseln könnten weitere Orte sein. Auf Kiriwina begann Bronislaw Malinowski seine große sozialanthropologische Studie. Auf allen Kontinenten, in Metropolen genauso wie in entlegenen Regionen lässt sich der Weg der Wissenschaft verfolgen. Man kann auf Philosophenpfaden um die Welt ziehen oder den Warenkreislauf von Basel bis Dubai studieren. Wer nicht die zentralen Routen bevorzugt zu deren Fixpunkten etwa Weimar, Brasilia oder Wien zählen, kann sich auf protomoderne Schleichpfade machen und Abstecher nach Wittenberg, Bologna oder Mali wagen. Wissenschaft ist vielfältig, abwechslungsreich und spannend und findet an den ungewöhnlichsten Orten statt.  Ein breites Spektrum wurde in diesem Projekt verfolgt, an dem eine Reihe von Autoren mitarbeitete, wie Gundolf S. Freyermuth, Peter Glaser, Ulrich Ladurner, Uwe Wesel oder Irenäus Eibel-Eibesfeldt und Ernst Peter Fischer. 65 Orte wurden bereist und beschrieben. Doch das Projekt ist noch nicht zu Ende, denn einige Orte stehen im Widerspruch zueinander, wie die Herausgeber einräumen und als Beispiel die Fundorte des ältesten Gesteins der Erde anführen. Manche vermuten es nämlich in Grönland, andere in Australien und wieder andere tippen auf Kanada. Auch sind die Orte der Wissenschaft nicht limitiert. Neue Regionen können hinzukommen, da sich ein eurozentrischer Ansatz überlebt hat. Doch nicht nur die Orte auch der Begriff „Moderne“ sollte vielleicht im Plural geführt werden, hat sie doch ein anderes Bild etwa in China oder in arabischen Ländern. Wer nun Lust bekommt auf neue Orte oder Zweifel und Einspruch deponieren möchte, findet im Internet den richtigen Platz dafür, wo auch dieses Buch seinen Ursprung hatte unter http://www.mekkasdermoderne.de“

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Handelsblatt: „In dem Buch räumt Wozniak mit einer Legende auf“

„Angesichts des 60. Geburtstags von Apple-Mitgründer Steve Wozniak blickt das Blog zum Buch „Mekkas der Moderne“ in Apples Vergangenheit. In dem Buch räumt Wozniak mit einer weit verbreiteten Legende auf: Der erste Apple-Computer wurde 1975 nicht in einer Garage entwickelt, sondern dort lediglich getestet, „weil wir ja nicht die ganze Zeit den Wohnzimmertisch in Beschlag nehmen wollten“. Allerdings seien Steve Wozniak und Steve Jobs wohl nicht ganz unschuldig an der Legendbildung, gibt der Apple-Gründer zu: Weil sie die Geschichte von der Garagengründung von Hewlett Packard kannten, stellten sie ihren Computer Journalisten gerne in der Garage vor.“

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Max Planck Forschung: „brillante Essays, außergewöhnliches Konzept und optisch schöne Aufmachung mit Sepia-Fotografien“

Die Klagemauer in Jerusalem, die Kaaba in Mekka, der Berg Kailash in Tibet oder das Petrusgrab im Vatikan – jährlich pilgern Gläubige zu den Heiligtümern ihrer Religion. Doch gibt es säkulare Pilgerstätten der Wissenschaft und Forschung, die ähnlichen Kultstatus genießen? Mitglieder der Jungen Akademie der Wissenschaft in Berlin haben sich per E-Mail, Skype und über ein Online-Forum auf Spurensuche begeben und nach diesen besonderen Orten gefahndet. Entstanden sind dabei 76 Essays und ein sehr kurzweiliger „Reiseführer“, in dem Wissenschaftler, Autoren und Journalisten ihre „Mekkas der Moderne“ aus sehr persönlicher Perspektive beschreiben.

Ob das Forschungszentrum Cern, Galápagos, die Couch Sigmund Freuds oder die Apple-Garage: Der Leser kann sich quer durch das Buch auf eine anre- gende Entdeckungsreise begeben. Auf verschiedenen Routen, Schleichwegen und Lesepfaden stellt sich jeder – je nach Interesse – seine eigene Tour zusammen. Chronologisches Lesen ist wie im Internet nicht zwingend nötig. Verweise im Text verleiten immer wieder dazu, vertraute Wege zu verlassen und sich in fremde Fachbereiche hineinzuwagen.

Warum nicht einmal auf geologischen Wegen und „Philosophenpfaden um die Welt“ wandeln? Oder den „Olymp der Wissenschaftsgesellschaft“ erklimmen, wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm, die jedes Jahr die Nobelpreise vergibt? Oder Nature in der Cinan Street 4 in London?

Der Titel des Buchs wurde bewusst widersprüchlich gewählt. Er verdeutlicht die Schnittstellen, Parallelen und Grauzonen zwischen säkularer Wissenschaft und Religiosität. „Denn auch Wissenschaft hat für säkular denkende Menschen manchmal eine erhebende, beinahe spirituelle Dimension“, sagt Hilmar Schmundt, einer der drei Herausgeber. Warum das so ist, versucht dieses Buch zu ergründen.

Deshalb bleibt die Sammlung der „Pilgerstätten der Wissenschaftsgesellschaft“ vorläufig und diskussionswürdig. Jeder kann sich fragen: Was ist mein Mekka der Moderne – und warum? Welche Erlebnisse überhöhen eine Universität, ein Museum, ein Labor?

Auf der Internetseite http://www.mekkas- dermoderne.de, wo das Buch seinen Anfang nahm, diskutieren die Leser über diese Fragen und veröffentlichen ihre Ideen. Interessierte können sich Leseproben als PDF herunterladen oder das Buch im Schnelldurchlauf als Film ansehen.

Wegen der brillanten Essays, des außergewöhnlichen Konzepts und der optisch schönen Aufmachung mit Sepia-Fotografien wurde das Buch auch von der Zeitschrift bild der wissenschaft als „Wissenschaftsbuch 2010“ nominiert. Eine Auszeichnung, die es meiner Meinung nach zu Recht verdient.

(Barbara Abrell)

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DIE WELT: „Als Autoren wurden zahlreiche renommierte Wissenschaftler gewonnen, die hintergründige und lesenwerte Texte geschrieben haben“


Norbert Lossau schreibt in der WELT: „Mekkas der Moderne: Es gibt Orte auf diesem Planeten, die untrennbar mit großen Entwicklungen in Wissenschaft und Technik verknüpft sind. So steht Cape Canaveral in Florida beispielsweise für die Eroberung des Weltalls oder die Apple-Garage für den Beginn einer technischen Revolution. Die drei Herausgeber dieses Buches mit dem Untertitel „Pilgerstätten der Wissensgesellschaft“ haben 76 kurze Aufsätze über Orte dieser Erde versammelt, die zum Entdecken, Schauen, Staunen und Begreifen einladen. Dabei erheben sie nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Als Autoren wurden zahlreiche renommierte Wissenschaftler gewonnen, die hintergründige und lesenwerte Texte geschrieben haben.“

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Publier dans “Nature”, le rêve de tout scientifique

„La revue londonienne constitue, avec sa rivale américaine Science, la plus prestigieuse des tribunes pour les chercheurs. Même si une telle institution soulève bien des critiques.“

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FIGARO (mdr): „Mekkas der Moderne ist eine amüsante Reise zu jenen Orten, die Wissenschaftler ehrfurchtsvoll erstarren lassen, zugleich eine Wissenschaftsgeschichte in Episoden und Anekdoten“

„Auch im Zeitalter der Videokonferenzen und Emails gibt es Orte mit magischem Zauber. Orte, die auch angebliche nüchterne Naturwissenschaftler zum Staunen und Verharren einladen. 76 Mekkas der Moderne sind in diesem Buch versammelt. Erwartetes findet sich: Cape Canaveral, Dubna, Oxford und Princeton. Unerwartetes: Die ältesten Bäume der Welt, die Bristlecone Kiefern der White Mountains, die Oase Essakane als Wiege der Weltmusik, oder das dänische Stevns Klint, der Ort, an dem man sieht, wie die Welt der Dinosaurer unterging. Und unglaubliche Orte: Das Bahnhofkühlhaus in Basel, die deutschen Autobahnen oder die virtuelle Welt von „Second Life“.
Mekkas der Moderne ist eine amüsante Reise zu jenen Orten, die Wissenschaftler ehrfurchtsvoll erstarren lassen, zugleich eine Wissenschaftsgeschichte in Episoden und Anekdoten.“

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profil: „Ein fein selektierter Führer durch die Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts“

Heilige Aufklärung

Die katholische Kirche hat den Vatikan, das Judentum die Klagemauer, für den Islam ist es die Stadt Mekka in Saudi-Arabien: heilige Pilgerstätten der unterschiedlichen Weltreligionen. Es gibt aber auch „heilige Orte“ der Aufklärung und Moderne, wie die Herausgeber von „Mekkas der Moderne“ in ihrem Vorwort erklären. Oft betreten die Besucher sie mit Ehrfurcht, wie etwa das Teilchenforschungszentrum CERN in Genf oder das British Museum in London, das jährlich fast fünf Millionen Besucher aus aller Welt anzieht – weit mehr als der Vatikan oder selbst Mekka. In 76 Kapiteln stellen Wissenschaftler, Schriftsteller und Journalisten ihre Pilgerstätten der Aufklärung vor und bringen dem Leser damit die großen Errungenschaften unserer Wissenschaft näher: von Freuds Behandlungszimmer in Wien bis zu den Galapagos-Inseln, wo Darwin seine Evolutionstheorie entwickelte, von Nietzsches Grab bis zum Weltraumbahnhof in Cape Canaveral. Ein fein selektierter Führer durch die Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts.

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Tagblatt: „Ein Dunant für heute“

Rolf App schreibt im Tagblatt über ein Jugendtreffen im italienischen Solferino: „In Solferino ist es ungewöhnlich still. Das Leben macht einen Bogen um das Dorf; im neun Kilometer entfernten Castiglione rauchen die Fabriken, im nicht viel weiter weg gelegenen Sirmione flanieren Touristen an den Ufern des Gardasees. So beschreibt Ulrich Ladurner (im Buch „Mekkas der Moderne“) den Ort, der Weltgeschichte geschrieben hat. Mit ihm ein Mann: Henry Dunant. Und mit ihm ein Datum: der 24. Juni 1859. (….) Die Sterbenden in den Strassen von Castiglione haben Dunant auch äusserlich verwandelt. Aus dem akkurat gekleideten Geschäftsmann ist ein alter Mann mit einem gewaltigen, weissen Bart geworden. «Der alte Dunant sieht aus wie ein Eremit, der einen tiefen Blick in die Abgründe des Menschen getan hat», schreibt Ulrich Ladurner.“ (Das ganze Kapitel lässt sich in der Legal Tribune nachlesen)

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falter: „Gute Idee, gelungene Mischung. Wissen ist eng mit dem Ort seiner Produktion verbunden.“

„Gute Idee, gelungene Mischung. In 76 kurzen und meist flott geschriebenen Texten besuchen fast ebenso viele Autoren unter anderem: das Genfer CERN, Cape Canaveral, das Santa Fe Institute in New Mexico, das Kriminalmuseum in Graz, die neue Bibliothek im ägyptischen Alexandria, aber auch das Evolutionslabor der Galápagos und virtuelle Orte wie den Google-Schlitz. Wissen ist zunächst einmal alles andere als universell, sondern eng mit dem Ort seiner Produktion verwoben. Wo sonst als auf dem Landsitz seiner Familie am Wolfgangsee hätte Karl von Frisch die Sprache der Bienen entschlüsseln können?“

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Forschung und Lehre: „eine anregende Entdeckungsreise, die neugierig macht und Lust zu eigenen Erkundungen weckt“

Ina Lohaus schreibt in der Zeitschrift „Forschung und Lehre“ über „Mekkas der Moderne“ unter der Überschrift „Entdeckungsreise“:

„Mitglieder der Jungen Akademie der Wissenschaft haben sich auf eine ungewöhnliche Suche begeben. Sie wollten Orte der Wissenschaft finden, die zum Entdecken, Staunen und Begreifen einladen. Wo gibt es in der modernen Wissensgesellschaft Orte, die wissenschaftliche Erkenntnis erfahrbar machen und als säkulare Pilgerstätten eine besondere Anziehungskraft besitzen? In 76 interessanten Essays beschreiben namhafte Wissenschaftler, Autoren und Journalisten solche Mekkas der Modernejeweils aus sehr persönlicher Perspektive. Von Cape Canaveral bis zum sogenannten Unerreichbarkeitspol nimmt dieser außergewöhnliche Reiseführer seine Leser mit zu den unterschiedlichsten Wissensorten unserer globalisierten Welt: zum Beispiel zum Forschungszentrum Cern bei Genf, nach Lambaréné an die Wirkungsstätte Albert Schweitzers, zum Institute for Advanced Study in Princeton, zur Fuggerstadt Augsburg oder zum Mars. Der Leser kann quer durch das Buch auf eine anregende Entdeckungsreise gehen, die neugierig macht und Lust zu eigenen Erkundungen weckt.“

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Kultursendung „Scala“ im WDR5: „Ein Buch, bei dem man denkt: Wie schade, dass man nicht selber auf die Idee gekommen ist.“

Der komplette Beitrag zum „ganz andersartigen Reiseführer“ beim Gespräch mit Milos Vec, einem  der Herausgeber in der Sendung „Scala“ auf WDR5 lässt sich hier anhören.

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SPIEGEL WISSEN: „Eine anregend erzählte Weltreise zu 75 Orten menschlicher Erkenntnis“

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Wiener Zeitung: „Die Auswahl ist eigenwillig, der Informationsgehalt der von dutzenden Autoren stammenden Beiträge unterschiedlich“

(ski) Die „Liege der Lust“ (Freuds Couch) gehört ebenso dazu wie die „Wiege der Menschheit“ (Rift Valley, Kenia), „Nietzsches trautes Dörflein“ (Röcken bei Leipzig) oder „die Weltverbesserungsanstalt“ (Summerhill School, England). Ein neues Buch präsentiert in 76 Reportagen „Mekkas der Moderne“, die ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung wegen Wallfahrtsorte der Wissensgesellschaft geworden sind. Die Auswahl ist eigenwillig, der Informationsgehalt der von dutzenden Autoren stammenden Beiträge unterschiedlich. Immerhin: Man erfährt unter anderem, dass nicht Apple, sondern Hewlett-Packard in einer Garage begonnen hat oder dass eine ihr nachgewiesene Suchanfrage bei Google („Wie begeht man einen Mord?“) zur Verurteilung einer des Mordes Angeklagten führte. Auch Österreich kommt in drei Kapiteln zu Ehren: eben zu Freuds Couch (die freilich in London gelandet ist), über das Grazer Kriminalmuseum und über die Bienenforschung des Zoologen Karl von Frisch am Wolfgangsee.

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Max-Planck-Gesellschaft (auf Facebook): „Unser Buchtipp (auch für den Urlaub geeignet): Viel Spaß beim Stöbern, Entdecken und Genießen“

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ORF-Bericht: „In Reisereportagen und Essays führen bekannte Wissenschaftler zu den für sie wichtigsten Plätzen“

Hier der Bericht von Ulrike Schmitzer im österreichischen Rundfunk ORF über „Mekkas der Moderne“ und zum Anhören auf Youtube.

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„Mekkas der Moderne“ in Leonardo: „Wahnsinnig witzige und spannende Geschichten“

Karl-Heinz Heinemann über „Mekkas der Moderne“ im Radio in der „Leonardo“-Sendung. Fazit: „Das sind teilweise ganz wahnsinnig witzige und spannende Geschichten. Ich würd’s auf jeden Fall empfehlen,das kann sich jeder mal angucken, der irgendwie spannende Wissenschaft erleben will.“

Sendung vom 30. April 2010, 16.05 bis 17 Uhr hier herunterladen als MP3. (Buchrezension ab Minute 37:32).

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Deutschlandradio Kultur: „Kurzweilige Lektüre“

Deutschlandradio Kultur wirft in einer interessanten Rezension von „Mekkas der Moderne“ zentrale Fragen auf:

„Mit einem Reiseführer für den Lehnstuhl hat man es hier also zu tun. Er bietet eine kurzweilige Lektüre, weniger wegen seiner Ortsbeschreibungen als wegen der Kurzgeschichten über die krummen Wege der Wissenschaft.Von Fächergrenzen haben sich die Herausgeber zu Recht nicht aufhalten lassen. Anthropologie und Archäologie sind ebenso vertreten wie Astronomie oder Architektur. Wem die Fachliteratur zu unverständlich und die historische Detailforschung zu abwegig ist, der erhält mit diesem Reiseführer einen Eindruck von der Zielstrebigkeit, aber auch von den Zufällen und Irrwegen menschlicher Wissbegier.“

Der Haupteinwand der Rezension gegen das Buch „Mekkas der Moderne“ ist, dass die Wissensgesellschaft sich nicht an Orten oder Emotionen orientiere, sondern an abstrakten Ideen:

„Wissenschaftsgeschichte ist kaum in Ortsgeschichte zu überführen. Denn Wissen lässt sich weder besichtigen noch riechen oder gar schmecken. Es existiert in den Gehirnen der Menschen. Und materielle Substanz erlangt es nicht in Orten, sondern in Schriften, Diagrammen, Statistiken, Bildnissen oder Dateien.“

Doch genau das ist die Frage. Hat die sogenannte Wissensgesellschaft wirklich Emotionen und Orte transzendiert – oder inszeniert sie diese nur auf andere Weise – auf eine Weise, die (noch) nicht kanonisiert ist, zum Beispiel in Form eines Wissenschafts-Baedekers?

Soll man also an Orte der Inspiration reisen oder nicht? Im Forum der „Brights“ wurde eine lebhafte Debatte über das Für und Wider geführt. „Ich will einfach nicht mit Theisten in einen Sack gesteckt werden“, schreibt ein gewisser „whatshisname“:

„als ob wir Naturalisten irgendwann als „normale Religion“ gelten würden, um dann jeden Tag unseren Glauben durch die Neigung unseres Kopfes in Richtung Darwins Geburtsorts zu bekunden. Eigentlich bin ich unter anderem gerade deswegen Naturalist, weil wir uns nicht zu solch sinnlosen Annahmen hinreißen lassen ein Ort sei wichtiger oder heiliger als ein anderer…“

Diese Skepsis wird so ähnlich auch im Beitrag im Deutschlandradio geäußert. Doch diese Forderung nach einer Abkehr vom Ort ist keinesfalls ein modernes Phänomen – sondern vielleicht so alt wie das Reisen selbst. Die „Grand Tour“ zum Beispiel, die seit dem 17. Jahrhundert für britische Adlige zum Pflichtprogramm gehörte, wurde schon bald so kritisiert:

“Those who are naturally destitute of  judgment and prudence, become still greater fools by their traveling than they were before; it being impossible for him, who is a fool in his own country, to become wise by running up and down; which made Socrates say: he must change his soul, not the climate, to become wise.“

Auch Martin Luther war skeptisch gegenüber der frommen „Lauferei“ und wetterte schon von der Kanzel herab gegen die Pilgerei nach Santiago de Compostella:

„Lauf nicht dahin, man weiß nicht, ob Sankt Jakob oder ein toter Hund daliegt“.

Die Ironie der Geschichte: Luthers Skepsis hat ihn nicht davor bewahrt, selbst Objekt einer touristischen Heldenverehrung zu werden, wie Michael Rutschky feststellt – bei einer Ortsbegehung in Wittenberg (hier der Nachdruck seines Kapitels in seinem Blog „Das Schema“). Vielleicht ist es sogar so, dass sich weite Teile der Reisekritik speisen aus Eindrücken, die auf Reisen gewonnen wurden.

„Wissen lässt sich weder besichtigen noch riechen oder gar schmecken“ – Diese Kritik ist uralt, nur dass Kritiker wie Luther nicht das Wissen in Stellung brachten gegen das Reisen, sondern den Glauben, den man weder besichtigen noch riechen oder schmecken kann. Wir haben es hier mit einem Schema zu tun: Abstrakte Werte hier, banale Realität dort. Dies Schema ist keine moderne Position – und es markiert auch kein spezifisch wissenschaftliches Weltbild.

Im  „Brights“-Forum, das explizit naturwissenschaftlich und areligiös ausgerichtet ist, gibt es zwei Fraktionen, so wie es zur Lutherzeit zwei Fraktionen gab. Die einen Wissenschaftsfreunde glauben, dass Modernität sich vor allem in abstrakten Erkenntnissen zeigt. Andere dagegen skizzieren eine Form der Emotionalität, die über Formelsammlungen und Dateien hinausgeht, ohne den Formelsammlungen ihren Wert abzusprechen, im Gegenteil:

„Wer hat noch nie an einem schulischen Wandertag teilgenommen, dessen Ziel ein Naturkundemuseum war? Ich denke, hier gibt es eine gewisse Parallele zu einer Pilgerfahrt. Das Ziel, ein Gefühl für das zu bekommen, was hinter der „Erhabenheit“ dieses Ortes steckt. Wie ich schon mal schrieb, geht es dabei nur um Emotionen, die aber auch für Naturalisten wichtig sind.“

„Mekkas der Moderne“ spielt diese Frage an die Leser weiter:  Gibt es besondere Orte der Wissensgesellschaft – und wenn ja, welche wären das? Oder ist der geografische Ort ein überholtes Konzept für die Selbstverortung der Moderne?

Auch die Autoren des Sammelbandes sind sich keineswegs einig über diese Frage. Kenichi Moriya zum Beispiel erteilt eine Absage an die Suche nach „Mekkas der Moderne“ – und zwar im Buch gleichen Titels. Moriya, Juraprofessor aus Japan, pilgert statt an Orte lieber durch Texte, wobei der Weg das Ziel ist (Alexander Mäder von der „Stuttgarter Zeitung“ lobt diesen Beitrag in seiner Rezension):

„Ich bin nicht in Mekka, sondern in Frankfurt am Main. Hier liegt das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte. Hier findet man eine Unzahl von rechtshistorischen Büchern und auch viele rechtshistorische Experten. Ist Frankfurt sozusagen mein »Mekka«? – Nein. Frankfurt ist halt eben Frankfurt, und es geht mir vor allem um die juristischen Texte aus dem deutschen 19. Jahrhundert, die einst die japanischen Juristen beschäftigten, und die mich heute beschäftigen.“

(….)

„Es verbietet sich für einen, der nicht in Mekka gewesen ist, bloß zu vermuten, was bei einem Pilger mental passiert, der tatsächlich eine Wallfahrt nach Mekka erfahren hat.

Jede Wallfahrt sieht eine Rückfahrt vor. Ringen mit den Wörtern aber, eine wissenschaftliche, also entzaubernde und daher auch enttäuschende Tätigkeit, verschiebt einen nur – hin zu einem Ort, wo ich einem nackten Wort begegnen kann. Uns Wissenschaftlern ist gegeben, auf keiner Stätte zu ruhn. In Frankfurt am Main, wo ich bin, kann ich nichts anderes treiben als Auseinandersetzungen mit Wörtern. Auch in Osaka, wo ich meine Professur habe, kann ich nichts anderes bewerkstelligen. Hier und jetzt gilt es, der Forderung des Tages zu folgen. Das wird mich weiterbringen – wohin auch immer. Ich kann dieses Schicksal nur lieben.“

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Alexander Mäder, Leiter des Ressorts Wissenschaft der „Stuttgarter Zeitung“, schreibt über „Mekkas der Moderne“:

„Die 76 Porträts sind mal persönlich, mal historisch, mal kurz und mal assoziativ. Sie vermitteln ein paar Eckdaten, etwas Stimmung vom Ort des Geschehens und manchmal auch ein wenig historische Wertung. Das sind die besten Stellen.Der Wissenschaftshistoriker Michael Hagner beschreibt beispielsweise den für die Öffentlichkeit gesperrten Saal des Staatsinstituts für Hirnforschung in Moskau. In den Jahren 1929 und 1930 waren dort für einige Monate Nachbildungen der Gehirne von Lenin und zwölf weiteren Persönlichkeiten ausgestellt. Für einen Moment dachte man, so deren Genialität zu präsentieren. Doch Stalin wollte das Biologische sozial überformen. Den Menschen als Gehirn zu zeigen, hat dann doch nicht dazu gepasst.“

Besonders gut gefallen Mäder kritische Einwände wie der  des japanischen Rechtsprofessors Kenichi Moriya:

„Moriyas Aufgabe besteht darin, die Bibliothek des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt zu beschreiben. Doch er weigert sich.Sein Beitrag beschäftigt sich mit der Pilgerstätte des „Hier und Jetzt“. Als Wissenschaftler dürfe er auf keiner Stätte ruhen, erläutert er in seinem Beitrag. Ob er in Frankfurt Schriften lese oder in Osaka, wo er eine Professur habe, spiele doch keine Rolle.

Mit dieser kritischen Haltung fällt Moriya auf, denn die anderen Autoren geraten beim Beschreiben ihrer persönlichen Pilgerstätte ins Schwärmen. So zum Beispiel der Mathematiker Christian Fleischhack, der den einzigen baden-württembergischen Ort in der Sammlung vorstellt: das Mathematische Forschungsinstitut Oberwolfach. In der Abgeschiedenheit des Schwarzwalddorfs verbringen kleine Gruppen jeweils eine Woche, in der sie sich ganz einem Problem verschreiben. Fleischhack nennt das Institut ein Paradies, und er sagt auch, warum: Es gibt dort keinen Fernseher und kein WLAN, die Formeln werden auf Tafeln geschrieben, diskutiert wird nur über Themen, die wirklich wichtig sind, der Institutsdirektor lädt persönlich ein und ein Referat halten dürfen nur die Besten.“

Mäder attestiert einigen Beiträgen im Buch akademische Nostalgie:

„Ach, die guten, alten Zeiten! Wo nähert man sich heute noch so unbefangen, aber mit Können den Rätseln der Natur? Dieses Seufzen ist an vielen Stellen des Buchs zu hören. Der StZ-Kolumnist Peter Glaser denkt beim Stichwort Cape Canaveralwehmütig daran, wie er als Jugendlicher mit den Mitteln eines Chemiekastens Raketentreibstoff herstellte. Beim Test im Garten habe er sich wegen der Schwefelschwaden den Zorn der Nachbarinnen zugezogen, erzählt er. Und derRechtshistoriker Rainer Maria Kiesow präsentiert Bologna: die Stadt mit der besten Mortadella, einer der schönsten Kirchen (die Basilika San Francesco) und vielen bedeutenden juristischen Gelehrten. Leider, leider auch Namensgeber einer bedauernswerten Reform der europäischen Hochschulen. Vor dem Beginn des Bologna-Prozesses, klagt Kiesow, habe man kein modulares Punktesystem benötigt, um ein Studienjahr im Ausland zu verbringen, sondern vielmehr Zeit. „Diese Zeit hat heute kaum noch ein Student.““

Der Rezensent erwähnt eine sachlichere Alternative zu „Mekkas der Moderne“:

„Wer es nüchterner mag und sich stärker für technische Erläuterungen interessiert, dem sei das englischsprachige Vorbild empfohlen: der „Geek Atlas“.Während der deutsche Band das im Panthéon schwingende Foucault’sche Pendel mit der Aufklärung vergleicht – „. . . weshalb das Pendel nicht an denselben Ort zurückschwingt, sondern jeweils ein paar Millimeter weiter . . . unmerklich voran, hin und her“ -, wird im englischen Band mit Grafiken erklärt, warum das Pendel nur eine Dreivierteldrehung am Tag schafft: Es steht in Paris und nicht am Nordpol. Am Äquator würde das Pendel sogar den ganzen Tag in immer der gleichen Richtung schwingen. In der deutschen Beschreibung wird dafür analysiert, was im Panthéon, diesem „Tempel der Leere“, mit der Wissenschaft geschieht: ausgerechnet der kritische Geist, die „unsichtbare Hauptattraktion“, werde hier sakralisiert. Aber was, bitteschön, kann man von einer Pilgerstätte sonst erwarten?“

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HIER NOCH EIN PAAR LINKS

Hier geht es zum Geek Atlas (hier auch auf Deutsch), hier einInhaltsverzeichnis, das den Schwerpunkt des Buches verdeutlicht: Großbritannien und die USA.

Hier eine Publikation, die ebenfalls die Methoden des „Topographical Turn“ verwendet: „Deutsche Erinnnerungsorte“, in der Tradition der „Lieux de Mémoire

Hier ein Video des Foucaultschen Pendels im Panthéon in Paris

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P.S.: Das Buch ist als Salonspiel entstanden, ohne inhaltliche oder geografische Vorgaben. Wer etwas schrieb, war frei in der Wahl des Ortes und der Intonation, von euphorisch bis lakonisch. So ist ein vielstimmiges Kompendium entstanden. Tendenziell neigte allerdings die Mehrheit der Autoren der Grundannahme zu, dass es so etwas wie Mekkas der Moderne gibt. Was noch lange nicht bedeutet, dass sie diese Mekkas auch gut finden.

Zu Demonstrationszwecken dieser Vielstimmigkeit hier zwei Routen-Tipps für Leser von Mäders Rezension:

FÜR KRITISCHE LESER

Moriyas Text war sehr willkommen und wurde ausführlich auf dieser Website vorgestellt. Leser, die sich für derlei Kapitel interessieren, in denen eben nicht geschwärmt wird, sondern kritisch analysiert, empfehlen die Reiseleiter:  Samoa,Freud, dem Bikini-Atoll, bei Brasília, Apple, Bangalore, Bauhaus, Wittenberg, Baikonur, Plettenberg, Nature, Troia, Kiriwina, Autobahn, Augsburg, Second Life, Panthéon.

FÜR ZUKUNFTSHUNGRIGE LESER

Wer eher Texte sucht, die kein bisschen nostalgisch sind, sondern sich explizit der Zukunft zuwenden, dem könnten folgende Kapitel gefallen:  ShanghaiCern, Google, Alexandria, SchanghaiUnited Nations, Dubai, StrasbourgSüdsternwarte,Phoenix, Mars.

Weitere Pauschaltouren, bestehend jeweils aus mehreren thematisch verbundenen Kapiteln, bietet auch die Weltkarte am Ende des Buches (Seite 426 f.). Dabei sind unter anderem diese Ausflüge:

-Classic-Route (Zentrale Orte)

-Frühstart (Protomoderne Aufbrüche)

-Fortsetzungs-Geschichte (Postkoloniale Aufbrüche)

-Überholspur (Rollen, rasen, klettern, fliegen)

-Der Rechte Weg (Normative Erkundungen)

-Geheime Labyrinthe ( Verschlossene Zirkel)

Im Buch befinden sich weitere Vorschläge auf einer Karte, die als alternatives Inhaltsverzeichnis funktioniert:

(HS)

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„Mekkas der Moderne“ versteht sich als Diskussionsforum in elektronischer und analoger Form: Buch, Zeitschriftenbeitrag, Blog, Videobeitrag, Videointerview sind alles Spielformen einer Diskussion, die sich seit 2007 abspielt. Internet, Zeitschriften und Buch ergänzen sich dabei. Das Buch bietet dabei ganz eigene Vorteile. Es ist aufwändig gestaltet, mit Karten, Fotos, Querverweisen, alternativen Lesepfaden – und natürlich 76 Kapiteln. Außerdem eignet es sich zum Verschenken (und zum berühmten „Lesen in der Badewanne“). Im Internet, Zeitungen und Zeitschriften („Der Freitag“, „Damals“) präsentieren wir ausgewählte Kapitel. All diese Publikationsformen sind eigentlich zweitrangig. Im Zentrum steht die Frage: Was wären Ihre persönlichen Mekkas der Moderne? Und gibt es sie überhaupt?

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Abdrucke einzelner Kapitel in folgenden Publikationen:


1 Cape Canaveral, Florida: Das Kap der hohen Hoffnung (Peter Glaser)

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Das Goethehaus in WeimarOdyssee am Frauenplan (Harald Lesch, Hilmar Schmundt)

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Der Nuvvuagittuq-Grünsteingürte, QuébecFundament der Tiefenzeit (Jürgen Schönstein)

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5 Galápagos: Labor der Evolution (Irenäus Eibl-Eibesfeldt)

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7 Solferino und Castiglione: Die Geburt des humanitären Völkerrechts (Ulrich Ladurner)

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Malo Sa’oloto Tuto’atasi o Samoa: Der Traum vom glücklichen Wilden (Peter Sandmeyer)

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9 Freuds Couch: Liege der Lust (Lydia Marinelli)

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10 Bologna: Völlerei und Phantasie (Rainer Maria Kiesow)

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11 Das Cern bei Genf: Eine Kathedrale der Physik (Mathias Kläui)

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12 British Museum, London: Tempel der Aufklärung (Hilmar Schmundt)

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14 Die Bibliothek von Alexandria: Wissen als politische Macht (Bernd Musa)

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16 Antarktis: Flucht ins Eis (Gerald Traufetter)

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17 Bikini-Atoll, Marshall Islands:   Drei schwarze Sterne auf der Flagge (Maik Brandenburg)

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18 Schanghai: Der Wirtschaftswunderwahnsinn (Jakob Strobel y Serra)

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19 Bristlecone-Kiefern, White Mountains:     Wie man (fast) jede Krise übersteht

(Martin Wilmking)

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21 Rift Valley, Kenia:     Die Wiege der Menschheit (Julia Fischer)

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22 United Nations University, Tokio:     Gelehrtenrepublik und neues Atlantis (Hilmar Schmundt)

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28 Wittenberg:     Wiege und Themenpark der protestantischen Ethik

(Michael Rutschky)

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29 Die Apple-Garage:     Die Legenden des Rocky Raccoon Clark (Steve Wozniak)

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31 Baikonur, Kasachstan:     Himmelfahrt in der Steppe (Hilmar Schmundt)

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32 Die Oase Essakane, Mali:     Wurzeln und Stamm der Weltmusik (Peter Pannke)

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34 Mauna Loa, Hawaii:     Eine Kurve verändert die Welt (Christopher Schrader)

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35 Ibn Battuta Mall, Dubai:     Schaufenster einer anderen Aufklärung

(Hilmar Schmundt)

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36)     F-67075 Strasbourg:     Das jüngste Gericht (Uwe Wesel)

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35 Ibn Battuta Mall, Dubai:     Schaufenster einer anderen Aufklärung (Hilmar Schmundt)

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37 Plettenberg:     Der Ort als Gesetz (Dirk van Laak)

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39 Oberwolfach:     Der Welt entrückt im Paradies der Mathematiker

(Christian Fleischhack)

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Plus ein Nachdruck aus Telepolis in Courrier International (Paris) 

42 Nature, Crinon Street 4, London:     Plaudern, Rauchen, Picheln

(Hilmar Schmundt)

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46 Stevns Klint, Dänemark:     Der Ort, an dem die Welt unterging

(Hildegard Westphal)

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47 Troia:     Schauplatz einer dichterischen Phantasie (Justus Cobet)

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50 Senior Common Room, Oxford:     Dinner zwischen Disziplinen

(Matthias Klatt)

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51 Kiriwina, Papua-Neuguinea:     Verschont die Trobriander! (Jürgen Kaube)

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52 Europäische Südsternwarte, Chile:     Nach den Sternen greifen

(Dirk H. Lorenzen)

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53 Sieben Häuser am Wolfgangsee.     Schwänzeltanz der Bienen (Jürgen Tautz)

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55 Aspen, Colorado:     Gipfelstürme der Physik (Ulrich Schollwöck)

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56 Matterhorn:     Vertikale Pilgerreise (Hilmar Schmundt)

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57 Fuggerstadt Augsburg:     Geld und Glaube (Guido Komatsu)

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59 Porthcurno, Cornwall:     Die lange Leitung(Simone Müller)

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61 Deutschland:     Kraftwerk Autobahn (Erhard Schütz)

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62 Bureau International des Poids et Mesures, Sèvres:     Der Welt Standard (Milos Vec)

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Ausgabe 6/2010

63 Päpstliches Geheimarchiv, Vatikan:     43 Kilometer Geschichte (Arne Karsten)

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64 Kriminalmuseum, Graz:     Der praktische Blick am Tatort (Peter Becker)

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65 Charité, Berlin:     theatrum anatomicum (David Wagner)

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67 Panthéon, Paris:     Zentralheiligtum und Zankapfel (Hilmar Schmundt)

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68 Internationaler Suchdienst, Arolsen:     Wider die Macht des Nichterzählten (Wilfried F. Schoeller)

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69 The Golden Spike, Meishan:     Die Zeit festnageln (Alexander Nützel)

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70 Moskau 1929:     Das Pantheon der Gehirne (Michael Hagner)

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71 Phoenix, Arizona:     Der kühle Kult der Kryonik (Gundolf S. Freyermuth)

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72 Röcken bei Leipzig:     Nietzsches trautes Dörflein (Holger Dambeck)

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74 Mars:     Krieg der Welten (Karlheinz und Angela Steinmüller)

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76  Der Unerreichbarkeitspol der Erde (Martin Wilmking)